Wahrnehmen

Ich öffne die Sinne, fühl‘ den Geruch
Taste mit Augen verbunden im Geist
Bilder und höre den Luftausbruch
Des Windes der sich um mich reißt.

Den Wind zieh ich in meine Lungen hinein,
Sehe die Farben des Wandels der Zeit
Und trete neu ein in ihren Schein
Bevor in mir die Reue schreit.

Wenn Gier meinen Sinn in den Fängen hält,
doch ich mich der Hoffnung ergebe,
fühl‘ ich die Reue, die von mir fällt
und nehm‘ mich erneut wahr – und lebe.

Mittwoch, 9. November 2011

06:00

Scherben

Er fällt, zerbricht in neunzehn Stücke
Und als ich mich hinunter bücke
Starrt er mich an mit neunzehn Augen
Und scheint mich in sich einzusaugen

Kein Spiegel der Welt konnte jemals,
Sei es heute, sei es ferner damals,
Ein besseres Bild von mir zeigen
Und mich zwingen mich zu verneigen

Ich halte in Händen ein Holzgestell
Ein abbildloses Ansichtsmodell
Das mir neunzehnmal ein Morgen verspricht.
Während sein Gesicht in Scherben zerbricht.

Samstag, 18.Juni 2011

05:50

Audiovertonung