Lebenselixier

Am Lebensabend wirst du fragen
Bist du am Leben? Hast du gelebt?
Ich bin am Leben, werd‘ ich dir sagen,
leb‘ weiter bis kein Herz mehr bebt

Ich sprach von Herzen, die ewig besteh’n,
sagte mir immer, ich hätt‘ meins im Griff
und musst‘ mir doch letztendlich eingesteh’n,
dass ich es noch nie vollends begriff.

Vergliche ich Herzen mit Hoffnung und Seel‘
So möge das Herz sie als festes Gefäß
Sammeln als milder Trunk parallel
Zur tickenden Uhr die neben ihr säß‘.

Sie zählt die Minuten, markiert die Stunden.
So kostbar auch jeder Tropfen noch sei
Nach jedem Schöpfen, nach allen Runden
Fühlt sich dein Leben erneut wieder frei.

Freitag, 30. Dezember 2011
20:23

Feuer fließ!

Gescheh’n ist gescheh’n.
Was ist, ist zuviel.
Soll die Zeit doch vergehn.
Ohne Start, ohne Ziel.

Ein Klumpen aus Segen und Unheil
Versperrt mir stur den Weg
Die Flut jagt rücksichtslos derweil
Machtvoll über mich hinweg

Feuer fließt, verbrennt die Haut
Die Rettung war doch lang in Sicht
All jenes was sich aufgestaut
Fällt zusammen und gebricht

Feuer fließ‘, dass sie nicht flieh‘n!
Soll der Fluss in Brand aufgehn
Feuermassen Säure spiel’n
Und gemeinsam untergehn.


Sagt‘ ich wirklich untergehn?
Wir geh‘n nicht unter, immer nur weiter.
Denn alles kann in Rauch vergehn,
doch Herzen blühn auf ewig… weiter.

11:00
Freitag, 30. Dezember 2011

Pour out your rain

[Verse 1:]
A tear might be a sign of pain,
Of sadness or anxiety
But try to find what was in vain
while making your own history

[Bridge:]
They say, don’t cry over spilled wine
But stains need to be washed
So you don’t have to hold the line
Cry out, nothing is lost!

[Pre Chorus:]
Let the floods drench’em in the rain
Let them wash the stains out and when
You have freed yourself from the pain
Eventually you’ll float… to the surface again

[Chorus:]
And flood the city while you
Pour out your rain!
Pour out your rain,
Cuz there is nothing else to do
Just try to watch out where you
Pour out your rain!
Pour out your rain,
Where the waves will not get you.

[Verse 2:]
Tears are more than just a sign
Of weakness or of feebleness
They’re cleansing and, oh, so benign
that, once they’re gone you’re free, I stress.

[Bridge]

[Pre Chorus]

[Chorus:]

© by Hanna Kim
Donnerstag, 22. Dezember 2011
15:00

Wahrnehmen

Ich öffne die Sinne, fühl‘ den Geruch
Taste mit Augen verbunden im Geist
Bilder und höre den Luftausbruch
Des Windes der sich um mich reißt.

Den Wind zieh ich in meine Lungen hinein,
Sehe die Farben des Wandels der Zeit
Und trete neu ein in ihren Schein
Bevor in mir die Reue schreit.

Wenn Gier meinen Sinn in den Fängen hält,
doch ich mich der Hoffnung ergebe,
fühl‘ ich die Reue, die von mir fällt
und nehm‘ mich erneut wahr – und lebe.

Mittwoch, 9. November 2011

06:00

Der Panzerglaswürfel

Bodenlos schalldicht und doch transparent
Beobacht‘ ich hinter sechs Panzerglaswänden
Ausdruckslos schweigend und indifferent
Den tobenden Krieg seine Freiheit schänden.

Von Kämpfen verfärbt, verdreckt, verstaubt,
zeigen nur Lücken noch Szenen der Schlachten
und einzig die Hoffnung steht aufrecht und glaubt
ganz still einem Ende entgegen zu trachten.

Zunehmend finster wird es jetzt hier drin.
Bald dringt nichts mehr durch von all dem Getose.
Vollkommen gleichgültig geb‘ ich mich hin,
Verlier‘ mich im Denken ins Grenzenlose.

Gefangen in schwankender Klaustrophobie
Zucke ich plötzlich erschrocken zusammen;
Auf einmal in mächtiger Euphorie
Frisst Regen den Dreck auf wie unter Flammen.

Und durch alle Fronten des Regens hindurch
werfen die Lichtstrahlen lebhafte Töne
von jenseits des Würfels zu mir hindurch
in Hoffnung, dass ich mich mit ihnen versöhne.

Sonntag, 7. August 2011
20:39 (Japanzeit)

Kapitelende

Ein Name. Ein Satz. Und fließende Tränen.
Zu bestürzt um nur ein Wort zu erwähnen
Füllt der lähmende Schock ihres Schmerzens
das trockene Fass meines Herzens.

Sie kann nicht bleiben, muss weiter reisen
Der Mutter die letze Ehre erweisen
Wie undenkbar qualvoll das Leid sein wird
Wenn sich erst Schmerz in ihr Herz verirrt

Geschichten erfüllen und lehren uns leben
Und neue Kapitel werden freigegeben.
Ein Buch ist soeben zu Ende gegangen,
und nun wird es Zeit neu anzufangen.

Donnerstag, 23.06.2011

12:46

Audiovertonung

Medusa

Inmitten versteinerten Sinnesreizen
Mit schlängelnder Mähne vor ihrem Gesicht
Versucht sie die Stimmung uns aufzuheizen
Die Stimmung vor ihrem letzten Gericht

Es fielen zum Opfer schon so viele Herzen
Und mit ihnen alles was in ihnen war
Sie spüren kein Leid mehr und auch keine Schmerzen
Sind schlichtweg erstarrt und unerreichbar

Ich weiche ihr aus mit Ruh‘ und Geschick
Und seh‘ überall ihre Spiegelung
Medusa der Herzen, wende den Blick.
In mir pocht der Zauber noch feurig und jung.

Montag, 20. Juni 2011
20:39

Audiovertonung