Kibogaoka

Das Dorf liegt friedlich abgelegen
In farbenfrischer Atmosphäre
So schön, als ob es nur meinetwegen
diesseits der Erde errichtet wäre.

Mitunter ertönt am späten Morgen
Die ortsbekannte Melodie
Die aufruft, Abfall zu entsorgen.
Wenn mir die Nacht nur Ruh verlieh!

Neben dem Rauschen der Blätter durchbohrt
der Lärm der Zikaden gefolgt vom Gedröhn‘.
junger Motoren stechend den Ort
Reißt mich aus meines Traumes Höh‘n.

Wer hat bloß damals dieses Land
Nach der aufgeh‘nden Sonne getauft?
Sie geht nicht auf, sie steht in Brand
hat sich die Nacht in Flammen erkauft.

Freitag, 5. August 2011
01:08 Uhr (Japanzeit)

Was weiß der Acker vom Regen

Was weiß der Acker vom Regen
Außer dass er Leben bringt?
Und weiß der Regen hingegen
Dass er im Acker entspringt?

Der eine dreht ernsthaft tollkühne  Runden
um näher der Sonne entgegen zu fliegen
Doch kehrt dann nach unübersehbaren Stunden
Zurück um den Boden mit hochzukriegen

Dabei wäscht er eifrig die Erde aus
Befreit sie von all ihrer nutzlosen Last
Holt Bilder vom Jenseits aus sich heraus
Um sie einzuladen ohne jegliche Rast.

Wie kann Schweres jemals fliegen
Wenn die Natur es nicht erlaubt?
Letztendlich bleibt der Acker liegen
der nie gewährten Freiheit beraubt.

Dienstag, 14. Juni 2011
10:56

Audiovertonung

Fremdlinge

Wenn schwere Nebel auf dem Gras
Kriechend über Bäche springen,
Und Stimmen, die man einst vergaß
unhörbar nach Atem ringen.

Dann kommt der Wind herbeigeeilt,
haucht hinfort den Dunst der Zeit,
und wartet bis der Tag verheilt
mit ernsthafter Entschlossenheit.

Dann wandern Fremde ins Land hinein
aus allen himmlischen Richtungen
Sie scheinen uns fremd doch vertraut zu sein
Sind sie doch auch aus uns selbst entsprungen.

08.05.2011
19:00

Gräser

Die Gräser, die den Pfad umsäumen
Und in der Nacht vom Wachsen Träumen
Schaun auf graue Mauerecken
auf Felsen die die Sicht verdecken.

Sicht auf neues Sonnenlicht,
Das durch die Wand des Schattens bricht
Die rücksichtslos das Grün umringt
Und alle um die Hoffnung bringt

Und jeder Halm verdreht sich
zur Sonne hin allmorgendlich.
Wie gut, dass sie so gütig ist
Und uns nicht einen Tag vergisst.